NBTs führen Veränderungen wie in der Natur herbei – nur schneller und gezielter.
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Foto credits: © Michael Pezzei & Patrick Schwienbacher
Sind New Breeding Techniques (NBTs) der Schlüssel zur Lösung der größten Herausforderungen der Landwirtschaft – von Krankheitsresistenz bis hin zum Klimawandel?
*aus ipoma Ausgabe 03, “Genetische Evolution”, Ex Libris 2024
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entdecken, wie CRISPR/Cas die Apfelzüchtung revolutioniert.
Ein schnellerer und präziserer Ansatz zur Apfelzüchtung
Die Genetische Schere revolutioniert die Landwirtschaft
Ein Beispiel: In Zürich testet Dr. Giovanni Broggini CRISPR/Cas, um die Feuerbrandresistenz von Gala-Äpfeln zu verbessern, indem spezifische Anfälligkeitsgene deaktiviert werden.
Begriff | Definition |
Cis-Genetik | Wird eine Pflanze cis-genetisch verändert, werden nur Gene aus Pflanzen derselben Art eingebaut – entweder mit klassischen gentechnischen Methoden oder mit NBTs. Sie müssen von einer biologisch kompatiblen Art stammen, z. B. von einem Wildapfel, dessen Gen in eine Sorte unseres Hausapfels übertragen wird. Erhält ein Apfel hingegen ein Gen einer Tomate, dann ist er keine cis-gene Pflanze mehr. |
CRISPR/Cas | Ein von Bakterien hergestelltes Enzym, das sehr gezielt an bestimmten Stellen in der DNA schneiden kann und deshalb auch „Genschere“ genannt wird. Damit lassen sich entweder gezielt einzelne Gene ausschalten, etwa Anfälligkeitsgene (sie machen Pflanzen für bestimmte Krankheiten anfälliger) oder auch gezielt Gene einbauen, etwa ein Gen einer verwandten Apfelsorte, das resistenter gegen bestimmte Pilze macht (und zwar ohne dass sich der veränderte Apfel sonst nennenswert verändert). |
Genome Editing | Überbegriff für alle technologischen Methoden, mit denen das Genom editiert wird, ohne Fremdgene hinzuzufügen. Dazu zählen NBTs wie CRISPR/Cas. |
New Breeding Techniques (NBTs) | Züchtung mithilfe neuer Technologien, die bekannteste ist CRISPR/ Cas. Dabei wird gezielt in die DNA eingegriffen und nur so, wie es in der Natur durch spontane Mutationen auch passieren könnte. Dies unterscheidet NBTs von klassischen gentechnischen Methoden (Transgenetik). In der EU tendiert man daher aktuell dazu, NBTs nicht der klassischen Gentechnik gleichzustellen. |
Prinzip der substantiellen Äquivalenz | Anders als beim Vorsorgeprinzip wird hier vor allem das Endprodukt bewertet. Die Prozesse, die zu seiner Entstehung führen, spielen kaum eine Rolle. Dieses Prinzip geht davon aus, dass ein neu entwickeltes Lebensmittel genauso sicher ist wie ein bereits existierendes, wenn es die gleiche Zusammensetzung aufweist. Das Prinzip ist u. a. in Nord- und Südamerika verbreitet. |
Transgenetik | klassische gentechnische Methode. Artfremde Gene werden von einem Organismus in einen anderen, z. B. in eine Pflanze, transferiert. Heute wird der Begriff häufig als Synonym für alle klassischen Gentechnik-Methoden verwendet. Zum Anbau zugelassen sind bisher mit Transgenetik veränderte Pflanzenarten wie Soja, Mais, Baumwolle und Raps. Bei Konsumenten vor allem in Europa stößt die Methode häufig auf Ablehnung. In Europa müssen transgenetische Pflanzen – genetically modified organisms, kurz GMO – gekennzeichnet werden. |
Vorsorgeprinzip | Dieses Prinzip gibt bei der Gesetzgebung in Europa zum Thema Gentechnik die Richtung vor. Es betrachtet nicht nur das Endprodukt, sondern auch die Prozesse, die zur Entstehung des Produkts geführt haben. |
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Verbraucherakzeptanz und Risikobewertung
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