Die Kreativität der Zukunft ist 3D

Schicht für Schicht trägt der Druckbalken die Materialien auf. Eine Schicht Sand-Zement-Gemisch, eine Schicht Flüssigkeit, eine Schicht Sand-Zement-Gemisch usw. Die Flüssigkeit wird genau dort injiziert, wo das spätere Bauteil entstehen soll. Dieses Verfahren nennt sich selektive Zementaktivierung. Einer der weltweit größten Drucker, die es anwenden, steht im Unternehmen Progress Group in Brixen.

Realisierbar sind damit Bauteile bis zu einem Volumen von zehn Kubikmetern. Dementsprechend viel Platz braucht die Maschine. Die Maße der Einhausung betragen in etwa elf mal acht Meter bei einer Höhe von rund fünf Metern. Das erste Anwendungsfeld liegt im Bereich Interior Design. Dank der innovativen Technologie können maßgeschneiderte Designstücke gefertigt werden, die über eine komplette Formfreiheit verfügen.

Mit herkömmlichen Verfahren sind ähnliche Produkte nur mit sehr hohen Kosten oder gar nicht realisierbar. Bereits jetzt ist die Technik flexibler, schneller und ressourcenschonender im Vergleich zu anderen Verfahren. Verbraucht wird nur das Material, das für das gewünschte Endprodukt nötig ist. Alles Überflüssige wird dem Prozess wieder zugeführt und kann somit wiederverwendet werden.

Als Material wird unter anderem recyceltes Altglas verwendet, sogenanntes Blähglas. Dieses verfügt über dieselbe Optik und Haptik wie Beton. Zudem können die Bauteile topologieoptimiert gedruckt werden, das bedeutet, sie werden an Stellen, die großen Kräften ausgesetzt sind, verstärkt. Dort, wo weniger Kräfte wirken, kann hingegen Material gespart werden.